Wie mich diese Asana seit meiner ersten Schwangerschaft begleitet
Viparita Karani an der Wand ist mein Entspannungs-Quickie Nummer eins, wenn es bei uns zu Hause hoch her geht. Also eigentlich
eine Übung für jeden Tag! Schon nach fünf Minuten fühle ich mich ausgeruht und energetisiert. Deshalb habe ich die Haltung kurzerhand MOMasana getauft und ihr hier einen Liebesbrief geschrieben.
Vielleicht kannst Du meine Gefühle teilen …
Liebe MOMasana,
wir haben uns 2013 in meiner ersten Pränatal-Yogastunde bei Spirit Yoga in Berlin kennengelernt. Damals war ich im vierten Monat schwanger, hatte noch kaum einen Bauch, war aber rundum begeistert von der Tatsache, nun meine erste Schwangeren-Yogastunde besuchen zu dürfen! Und da warst auf ein Mal: DU! Ich erinnere mich noch, dass ich zunächst ein bisschen verägert war, weil die Lehrerin uns kurz vor dem Ende einer herrlich entspannenden Klasse aufforderte, unsere Matten inklusive Bolster an die Wand zu legen. So ein Umstand! Doch nach dem ersten Geruckel und Geschuckel (auch mit Mini-Bauch ist es so gut wie unmöglich elegant in dieser Pose anzukommen) spürte ich: Du und ich – das ist etwas ganz Besonderes! Mein größter Liebesbeweis an Dich? In den folgenden Monaten habe ich Dich sogar meinem geliebten seitlichen Shavasana vorgezogen.
Viparita Karani und ich – auch nach der Rückbildung sind wir ein Spitzen-Team!
Auch nach der Rückbildung fanden wir wieder zueinander. Ich habe es als Neu-Mama genossen, mit Dir abzuhängen und zwischen
Spucktüchern und Stillhütchen meine Mitte zu finden! Kopfstand?, Schulterstand?, Handstand? Pah! Keine andere Umkehrhaltung kann Dir den Rang ablaufen. Als MOMasana machst Du Deinem
Namen wirklich alle Ehre und schenkst mir immer wieder Erdung, Entspannung und Energie. Auch wenn es mal schnell gehen muss, bist DU für mich da. Auf ein perfektes Yoga-Dress legst Du keinen
Wert. Selbst in Socken und Jeans relaxen wir zusammen! So etwas wie Bad Vibrations kennen wir nicht. Nur wenn ich meine Periode habe oder während des Wochenflusses gehen wir auf Abstand. Aber,
hey, jeder braucht seine Freiräume!
Asana oder Mudra? Als Yogamama liebe ich Viparita Karani so oder so!
Erbsenzähler sagen, dass Du gar keine Asana bist, sondern ein Mudra. Ich hab' Dich trotzdem lieb! Vielleicht auch wegen der verjüngenden Wirkung, die Dir nachgesagt
wird … Du bist jedenfalls ein echter Tausendsassa!
Das alles kannst Du, MOMasana:
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Schwellungen in den Beinen lindern
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Das Herz-Kreislaufsystem entlasten
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Die Verdauung anregen
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Die Tiefenatmung fördern
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Das Nervensystem beruhigen (wichtiger Punkt für Mamas!)
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Den Geist klären und erfrischen
Ich weiß, ich bin für Dich nicht die Eine. Aber ich kann teilen! Als ich 2014 mein Prä- und Postnatal Teacher Training gemacht habe, habe ich gelernt, andere werdende Mamas in den Genuss kommen zu lassen, DICH kennenzulernen. Das hört sich dann in etwa so an:
Leg' Dein Kissen ca. sechs Zentimeter vor der Wand ab. Setz' Dich behutsam neben Deine Polsterung, stütz Dich mit Deinen Armen am
Boden ab, schuckel' seitlich mit dem Gesäß auf Dein Kissen, strecke die Beine an der Wand aus und leg' Deinen Rücken vorsichtig komplett am Boden ab. Deine Füße sind hüftbreit voneinander
entfernt. Deine Hände liegen auf Deinem Bauch. Genieße es, zu spüren, wie der Bauch sich durch Deine tiefe Ein- und Ausatmung langsam hebt und senkt. Atme zu Deinem Baby hin. Sei achtsam und nimm
Dir zum Rauskommen aus der Haltung genauso viel Zeit wie zum Reinkommen. Denk dran: Die kleine Seele in Dir übt immer mit!
Viparita Karani, ich werde dich wahrscheinlich noch als Yoga-Oma üben
MOMasana, Du und ich, wir haben noch gechillte Zeiten vor uns. Du bist eine Übung, die ich wahrscheinlich auch noch mit Hundert machen werde und die mich immer an meine stürmischen Anfangszeiten als junge Mutter mit zwei Mini-Menschen zurückdenken lassen wird! Ein bisschen werde ich mich dann bestimmt nach den guten, alten Windel-Wachstumsschub-Wonneproppen-Zeiten sehnen …
Schön, dass wir uns gefunden haben!
M(Om) Shanti!
Deine Anna
♡
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