Zweifach-Mama, Yogini, Model und Yogalehrerin Annika spricht über Yoga zu Hause, Meditation und die Wichtigkeit einer starken Mitte
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Wie schaffe ich es eigentlich, Yoga regelmäßig zuhause zu üben und in meinen Alltag zu integrieren? Zweifach-Mama, Yogalehrerin und Model Annika Isterling (40)
hat da einige Ideen! Mit Fotograf Felix Matthies hat sie gerade das Buch „Ankommen: Deine Yogapraxis für zu Hause“ herausgebracht. Ein liebevoll zusammengestelltes Buch, das Inspiration und
Motivation für die eigene Home-Practice schenkt. Annika lebt mit ihren Kindern (9) und (7) in Hamburg, hat die ganze Welt bereist und freut sich immer, wenn sie durch Yoga mit sich in Verbindung
treten kann. Mit sprach sie über Meditation, die Macht der eigenen Willenskraft und was diese mit der eigenen Mitte zu tun hat …
Liebe Annika, was bedeutet „Ankommen“ für Dich persönlich?
Ankommen ist für mich ein großes Thema, weil ich immer sehr umtriebig war und auch meine äußere Welt nicht ruhiger geworden ist. Darum ist es für mich um so
wichtiger, meine Yoga-Praxis als Anker und Heimat zu haben. Es ist essentiell für mich geworden, weil um mich herum, alles in Bewegung ist.
Was ist Dir an Deinem Herzensprojekt besonders wichtig?
Im Buch möchte ich vermitteln, wie man sich eine Wohlfühl-Atmosphäre zuhause schafft. Wir haben für die Fotos absichtlich keine Fitness-Kleidung genommen, sondern
Jeans und Hemd. Nach dem Motto: Yoga ist immer möglich: Just do it!
Wie sieht Deine eigene Home-Practice aus?
Ich versuche, mir über den Tag verteilt kleine Einheiten einzubauen. Zehn Minuten Meditation hier, fünf Minuten Pranayama da und mittags zum Beispiel fünfzehn
Minuten Asana-Praxis. Diese Flexibilität ist sehr wichtig. Zehn Minuten reichen schon, um mit Dir in Verbindung zu treten. Dein Tag wird sich ändern. Wenn ich frei habe, mache ich natürlich auch
gerne 60 oder 90 Minuten am Stück Yoga.
„Ich finde Meditation heute wichtiger als meine Asana-Praxis.“
Hast Du einen festen Platz für Deine Yoga-Übungen zuhause?
Ich habe tatsächlich eine Ecke, wo ich einen Altar aufgebaut habe und davor liegen immer eine Meditationsmatte und ein Meditationskissen. Ich unterrichte viel im
Kloster und dort gibt es tolle, große Meditationsunterlagen, eine davon habe ich mir mal mitgenommen. Sie erinnert mich an meine Zeit dort und liegt immer als Einladung an mich da, mich
hinzusetzen und einen Moment bei mir anzukommen.
Meditation ist Dir sehr wichtig – war das schon immer so?
Da musste ich reinwachsen. Ich hatte früher keine Muße dafür. Es ist ein Prozess gewesen und ich finde Meditation heute wichtiger als meine Asana-Praxis. Es kommt,
wann es kommt. Beim mir im Buch befindet sich das Thema im Kapitel „Erweitern“, weil viele Menschen erstmal den körperlichen Zugang brauchen.
Meditierst Du am liebsten zu einer speziellen Tageszeit?
Es ist tatsächlich am besten, es ganz früh morgens zu machen. Das klappt bei mir mittlerweile gut, wenn nicht doch schon ein Kind wach neben mir liegt und etwas
möchte. Morgens ist der Geist schön klar und ich kann eine gute Intention für den Tag aufbauen. Aber wenn Du kleine Kinder hast und es noch nicht so gut klappt, finde ich es auch abends sehr
schön, um eine gute Nacht einzuleiten. Man sollte nicht grübelnd ins Bett gehen und mit Kindern grübelst Du immer (lacht).
Stimmt! Wie sieht eigentlich Dein Altar aus?
Ich hatte tatsächlich immer einen Altar mit sehr großen Figuren, die meine Kinder nicht umwerfen konnten. Sie wissen, dass meine Yoga-Praxis eine heilige Zeit für
mich ist. Sie bringen manchmal auch vorm Altar die Hände vorm Herzen zusammen, nehmen diesen Ort an und honorieren ihn. Ich finde es schön, wenn sie vielleicht auch später merken: Ich brauche
auch so einen Ort, der mir Kraft gibt.
Kam es wirklich nie zu kleinkindlichen Verwüstungen?
Ich war da streng. Sie haben wirklich gemerkt, das es mir wichtig ist. Du würdest Dein Kind ja auch nicht aus dem Fenster springen lassen. Da bist Du auch rigide, weil Dir das wichtig ist. Wir tun das aber oft nicht für uns selbst.
„Nach meiner zweiten Schwangerschaft ist Core für mich ein sehr sensibles Thema gewesen.“
Du bist sehr viel rumgekommen, in welchem Land hast Du am liebsten Yoga geübt?
Ich war gerade in Kopenhagen und fand das super-lustig. Die Leute sind so lebensfroh, ich habe noch nie so viel gelacht, während einer Yoga-Praxis! Aber viel mehr
als das Land, sind es der Stil und der Lehrer. Das sage ich auch immer meinen Schülern: Probiert es mindestens drei, vier Mal aus.
Du stehst als Lehrerin vor allem für das Thema Core …
Ich habe dieses Stigma (lacht). Ich habe vor fünf, sechs Jahren Mama-Baby Online-Kurse gegeben und mich dafür mit dem Mama-Thema befasst. Dabei habe ich
bemerkt, dass die Mitte super-wichtig ist, denn die ist erstmal weg nach der Schwangerschaft. Hätte ich selbst nicht so viel daran gearbeitet, hätte ich wahrscheinlich noch sehr große
Probleme.
Das kann man sich bei Dir gar nicht richtig vorstellen.
Ich hatte selbst vier Bauch-OPs nach meiner letzten Schwangerschaft, weil ich eine Rektusdiastase mit einem riesigen Riss hatte. Für mich ist Core dadurch ein sehr
sensibles Thema gewesen. Die Bauchmuskeln mussten sozusagen erst wieder zusammen genäht werden und das hat mir das Gefühl von „Ich bin wieder stabil in meiner Mitte“ gegeben. Für mich haben die
Chakren auch eine sehr große Bedeutung.
Wie sieht der Zusammenhang für Dich genau aus?
Ich habe gemerkt, dass wenn ich Core trainiere, es mich zurück in meine Willensstärke bringt. Ich habe das Gefühl, mit jedem Kind ist ein bisschen davon verloren
gegangen. Man gibt mit jeder Geburt ein bisschen davon ab. Auch durchs Muttersein. Man ist ja dann noch mehr in der Fürsorge und für sich selbst fehlt ganz viel. Es ging mir also nicht um einen
flachen, schönen Bauch, sondern um das Zurückkommen in meine Macht. Dinge zu erledigen, Stärke und Kraft für meine eigenen Projekte zu gewinnen und auch in Beziehungen bei mir zu bleiben, mir
selbst Wertschätzung zu geben und für mich selbst einzustehen.
„Im Yoga geht es immer um Verbindungen.“
Stichwort Beziehungen: Von Deinem Mann lebst Du seit zwei Jahren getrennt …
Ja, wir sind uns ganz nah und ganz eng – so sehr es eben geht. Ich finde, wir sind gute Eltern und machen das richtig gut. Ich glaube, auch, dass Yoga damit zu tun
hat. Es geht im Yoga immer um Verbindungen.
Eine besonders enge Verbindung hast Du zu Deiner Mutter.
Meine Mama ist ein Segen und ich bin so happy, denn sie geht nächstes Jahr in Rente und freut sich auf viel gemeinsame Zeit mit den Kids. Aber ansonsten brauchst
Du, wenn Du selbständig arbeitest und viel unterwegs bist, ein gutes Netzwerk. Ich habe sechs Babysitter, damit irgendjemand hoffentlich immer kann. Und den Mann muss man natürlich auch in die
Pflicht nehmen. Wenn es nicht anders geht, muss er sich eben auch mal einen Babysitter nehmen, daran denken die wenigsten Väter. Ich danke deshalb in meinem Buch auch meinem Umfeld, das mir
Projekt wie dieses möglich macht.
Vielen Dank für das Gespräch, liebe Annika!
Mehr zu Annika:
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Mehr zu Annika und ihren Klassen, Workshops und Retreats findest Du auf Ihrer Homepage.
- Ihr wunderschönes Buch, das bei Theseus erschienen ist, gibt es ab jetzt in der Buchhandlung Deines Vertrauens oder hier (Werbelink). Ein wirklich perfektes Yoga-Mama-Geschenk!
Fotos: Felix Matthies
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